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Aktuelles

Foto: Pressestelle des Senats
07.09.2018 | Rede

Senatsempfang zur Verleihung des Körber-Preises für die Europäische Wissenschaft

Sehr geehrter Herr Professor Pääbo,
sehr geehrter Herr Dittmer,
sehr geehrter Herr Professor Stratmann,
sehr geehrte Frau Vizepräsidentin der Bürgerschaft,
sehr geehrte Damen und Herren,

herzlich Willkommen im Hamburger Rathaus zur Verleihung des Körber-Preises für die Europäische Wissenschaft.

Der mit 750.000 Euro dotierte Preis wird seit 1985 verliehen und zählt mittlerweile zu den angesehensten Auszeichnungen für exzellente Forschung in Europa.

Die Preisträger können das Preisgeld für ihre Forschungsarbeit einsetzen und werden damit nicht selten Kandidaten für weitere Preise und Auszeichnungen, die ihre wissenschaftlichen Erfolge würdigen.

Der diesjährige Preisträger Svante Pääbo hat 1984 damit begonnen, die DNA einer Mumie zu klonieren.

Die molekularbiologische Methoden waren damals noch in den Kinderschuhen. Die Isolierung von DNA aus Gewebeproben, Sequenzierungen und Klonierungen waren noch Handarbeit. Erbgut aus den Zellen eines Mumienpräparates zu isolieren war eine ungewöhnliche Idee und methodisch anspruchsvoll.

Geradezu wegweisend war aber die Idee, anhand von Sequenzanalysen im Erbgut fossiler Gewebe die Evolutionsgeschichte nachzuvollziehen, die bisherigen Annahmen zu bestätigen oder neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Mit den moderneren molekularen Methoden gelang es dem Team um Svante Pääbo 2010, eine erste Version des Genoms der Neandertaler aus mehr als 10.000 Jahre alten Knochen zu rekonstruieren.

Für die Arbeit in dem von ihm gleichsam selbst mitentwickelten Feld der Paläogenetik erhält Svante Pääbo heute den Körber-Preis.

Er studierte an der Universität Uppsala Ägyptologie und Medizin. Später setzte er seine Forschungen an der University of California in Berkely und ab 1990 an der Ludwig-Maximilians-Universität München fort.

Seit 1997 ist er einer der Direktoren am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.

Sie publizieren nicht nur in wissenschaftlichen Zeitschriften, sondern Sie können Ihre Forschungsergebnisse auch einem breiteren Publikum allgemeinverständlich erklären.

Meine Damen und Herren,
Hamburg ist nicht nur eine traditionelle Hafen- und Handelsstadt, eine attraktive Kulturmetropole und eine starke Wirtschaftsregion.

Hamburg ist auch ein ambitionierter Wissenschaftsstandort mit einer großen Zahl wissenschaftlicher Einrichtungen und dem Ziel, neben einem breiten Angebot an Lehr- und Studienmöglichkeiten auch exzellente Forschung zu etablieren.

Wir stärken die Universität und die Technische Universität, wir bauen die Universitätsmedizin aus, siedeln neue wissenschaftliche Einrichtungen an und fördern deren Zusammenarbeit mit innovativen Unternehmen.

Ich unterstütze aktuell sehr die Bemühungen, die naturkundliche Sammlung der Universität mit dem entsprechenden Institut in Bonn zusammenzuführen, um ein gemeinsames naturkundliches Leibniz-Institut zu gründen.

Dafür wollen wir ein modernes naturkundliches Institut und Museum in Hamburg bauen, in dem die wertvolle Sammlung unserer Universität besser systematisiert, bewahrt und wissenschaftlich genutzt werden kann.

Vielleicht, Herr Pääbo, können Bestandteile unserer Sammlung auch für Ihre weitere wissenschaftliche Tätigkeit von Interesse sein.

Auf jeden Fall wird Sie der Körber-Preis darin unterstützen, Ihre Forschungen fortzusetzen und zu erweitern.

Ich bedanke mich im Namen des Senats bei der Körber-Stiftung für Ihre Arbeit, die dem Wissenschaftsstandort Hamburg alle Ehre macht.

Sehr geehrter Herr Svante Pääbo, herzlichen Glückwunsch zum Körber-Preis 2018 und alles Gute für die Zukunft.

Herzlichen Dank.

Es gilt das gesprochene Wort.