Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren,in den letzten 200 Jahren hat die Menschheit durch das Verbrennen von Kohle, Erdgas und Erdöl große Mengen Kohlenstoff freigesetzt, der zuvor über Millionen Jahre in Form dieser fossilen Rohstoffe im Erdboden angereichert und gespeichert wurde. Die Klimaforschung sagt uns, dass es damit zu einer höheren Kohlendioxidkonzentration in der Erdatmosphäre und zu einer geringeren Abstrahlung von Wärme kommt, die uns jeden Tag über die Sonne erreicht, und dass dies wiederum zu einer langfristigen Änderung des weltweiten Klimas mit einem Anstieg der Durchschnittstemperaturen führt. Aus dieser Erkenntnis ergeben sich die dringende Empfehlung und Notwendigkeit, die fossilen Roh-stoffe nicht weiter als Energiequellen einzusetzen und dadurch die weltweiten CO2-Emissionen so deutlich zu senken, dass der Anstieg der Erdtemperatur gestoppt wird. Bei der UN-Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015 wurde vor diesem Hintergrund ein globales Klimaschutzabkommen geschlossen, das mittlerweile über 180 Staaten ratifiziert haben. Die gesamte Europäische Union und Deutschland gehören dazu. Das Abkommen sieht vor, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf unter zwei Grad, möglichst 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden nationale Klimaschutzziele definiert, die für Deutschland bedeuten, dass wir gegenüber dem Bezugsjahr 1990 die Freisetzung von CO2 bis 2030 um 55 Prozent verringern müssen. Seit dem Frühjahr dieses Jahres hat es viele weitere Diskussionen über solche Ziele gegeben. Was darüber in Vergessenheit gerät, ist das Handeln. Sowohl im Hinblick auf das, was jetzt praktisch zu tun ist und auf das, was schon erreicht wurde und funktioniert hat. Diese handlungsbezogene Sichtweise ist aber wichtig, wenn wir das Klima nicht nur auf dem Papier verbessern wollen, sondern im echten Leben. Ziele sind wichtig, das Handeln ist entscheidend! Wenn ich in den vergangenen Monaten darauf hingewiesen habe, dass die CO2-Emissionen in Hamburg seit 2012 jedes Jahr gesunken sind - im Durchschnitt über 400.000 t CO2 pro Jahr -, dann waren viele überrascht. Im Sektor Industrie laufen wir damit gegen den Bundestrend, denn deutschlandweit sind die Emissionen in der Industrie in diesem Zeitraum insgesamt gestiegen. Das heißt, wir sind der größte Industriestandort Deutschlands, Zentrum einer Metropolregion mit 5 Millionen Einwohnern, wir sind eine wachsende Stadt und haben sinkende CO2-Emissionen.Wenn ich jungen Leuten berichte,
- dass unsere U- und S-Bahnen schon heute mit 100 Prozent regenerativem Strom fahren,
- dass wir in der Fernwärme aus der Kohle aussteigen,
- dass wir die Landstromversorgung im Hafen massiv ausbauen und
- die energetische Sanierung der Schulen mit großem Erfolg vorangebracht haben,
- Industrie,
- Gewerbe, Dienstleistungen, Handel,
- Private Haushalte und
- Verkehr.
- der Umbau der Fernwärme mit dem damit verbundenen Ausstieg aus der Kohle,
- der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs mit neuen S- und U-Bahnen und einem neuen Hamburg-Takt und
- die NEW 4.0-Innovationsprojekte in der Industrie.
