Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Lemmer,
sehr geehrte Frau Prof. Dr. Schieferdecker,
sehr geehrter Herr Kluttig,
sehr geehrter Herr Dr. Axmann,
sehr geehrte Damen und Herren,
herzlich willkommen zum 3. Austauschforum Quantencomputing in Hamburg!
Ich freue mich, dass dieses zentrale deutsche Treffen der Expertinnen und Experten zur Entwicklung und Anwendung der Quantencomputertechnologie in diesem Jahr in Hamburg stattfindet.
Mit 19 Hochschulen und über 30 außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen – darunter Institute aller großen deutschen Forschungsgesellschaften – ist unsere Stadt ein Zentrum der Wissenschaft im Norden.
Viele wissenschaftliche und anwendungsbezogene Aufgaben sind aber so komplex, dass sie selbst mit Hochleistungsrechnern der klassischen Bauart nicht zu lösen sind. Quantencomputer werden dafür entwickelt, solche komplexen Berechnungen durchzuführen.
Hamburg bietet beste Chancen für die Grundlagenforschung, die anwendungsbezogene Erprobung und den industriellen Einsatz dieser neuen Technologie.
Und diese Chancen werden genutzt: Mit dem Zentrum für Optische Quantentechnologien (ZOQ) der Universität Hamburg wurde in den letzten 15 Jahren systematisch eine international führende Wissenschaftseinrichtung im Quantencomputing aufgebaut.
In diesem Jahr unterstützt das BMBF die Forschung zum Bau eines Quantencomputers zusätzlich mit 25 Millionen Euro im Rahmen des Konsortiums RYMAX.
Die Technische Universität Hamburg ist führend in zentralen Bereichen wie der Mikrosystemtechnik, der Hochfrequenztechnik und der Signalauswertung, die beim Quantencomputing erforderlich sind.
Am Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) in Hamburg werden schon heute Algorithmen für die Routen- und Personalplanung mit Quantencomputern entwickelt.
Es wird in Zukunft mit anderen Fraunhofer-Einrichtungen zusammenarbeiten, um die Kompetenzen im anwendungsorientierten Quantencomputing zu bündeln für den Einsatz in den Bereichen Schifffahrt, Medikamentenforschung, additive Produktion und nachhaltige Energieversorgung.
Das „Fraunhofer Industrial Application Center Quantum Computing Hamburg” (IQHH) soll dazu beitragen, die Chancen der Quantentechnologie für die Wirtschaft frühzeitig zu erkennen und konkrete Anwendungen zu entwickeln – etwa in der Routenplanung, bei Prozessvorhersagen oder für Katalysatoren in der Wasserstoffwirtschaft.
Um die Entwicklung der Quantentechnologie darüber hinaus zu unterstützen, hat der Senat im vergangenen Jahr ein Maßnahmenpaket mit einem finanziellen Volumen von 34 Mio. Euro beschlossen:
- Damit erweitert das Hamburger KI-Kompetenzzentrum ARIC seine Aktivitäten auf das Gebiet der Quantentechnologie.
- In der Hamburg Quantum Computing School wird der wissenschaftliche Nachwuchs in allen Bereichen des Quantencomputing ausgebildet, um sie für eine Tätigkeit in der Grundlagenforschung sowie in Industrie und Wirtschaft zu qualifizieren.
- Die Hamburgische Investitions- und Förderbank IFB fördert mit zehn Millionen Euro Startups und Vorhaben von Unternehmen im Bereich Quantencomputing.
Über neue Innovationszentren für Quantenechnologie in Hamburg und Ulm vergibt das DLR im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums in den kommenden vier Jahren dreistellige Millionenbeträge für anwendungsbezogene Forschungs- und Entwicklungsvorhaben von Unternehmen wie zum Beispiel dem Chip-Hersteller NXP in Hamburg.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Quantencomputer werden die Wissensproduktion und die Übersetzung des Wissens in konkrete Anwendungen extrem beschleunigen.
Sie können dazu beitragen, den Wohlstand und die Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu sichern und globale Herausforderungen wie den Klimawandel und die Mobilitätswende zu bewältigen.
Zugleich entstehen neue Anforderungen an die Cybersicherheit, die auch diejenigen am Besten sicherstellen können, die im Bereich des Quantencomputing die Nase vorn haben. Wie es dabei weitergehen kann, ist heute und morgen hier im CCH das Thema.
Ich wünsche Ihnen interessante Gespräche und viele neue Erkenntnisse beim dritten Austauschforum Quantencomputing in Hamburg.
Vielen Dank.
Es gilt das gesprochene Wort.