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Aktuelles

Bild: Pressestelle des Senats
11.10.2019 | Rede

200. Jahrestag der Republik Kolumbien

Sehr geehrter Herr Botschafter Knudsen,
sehr geehrter Herr Justus,
sehr geehrte Frau Doyenne und Mitglieder des Konsularkorps und der internationalen Organisationen,
sehr geehrte Abgeordnete,
sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für die Einladung zur Feier des 200. Jahrestags der Republik Kolumbien!

Bereits seit dem 17. Jahrhundert bestehen Handelsbeziehungen zwischen Hamburg und Lateinamerika.

Die engen Beziehungen zwischen Deutschland und Kolumbien insgesamt gehen aber nicht nur auf den Handel über unseren Hafen zurück, sondern auch auf die Forschung Alexander von Humboldts, dessen Lateinamerika-Reisen ihn 1801 auch nach Bogotá in Kolumbien führten.

Von Humboldt berichtete in Deutschland von den Wäldern, den Vulkanen und der Pflanzenwelt, aber auch von den Städten Kolumbiens. Er brachte den Deutschen die lateinamerikanische Natur ebenso nahe wie die Situation derjenigen, die damals in den Salzminen unter gefährlichen Bedingungen arbeiteten.

Humboldt war Forscher, Entdecker und gesellschaftlicher Aufklärer. Mit seinen Büchern wurde er zum Brückenbauer zwischen unseren Ländern.

Die besondere Rolle Hamburgs als internationale Stadt mit besten Handelsbeziehungen in alle Welt, führte auch zu einer besonderen Beziehung unserer Stadt zu Lateinamerika.

Die Freie und Hansestadt Hamburg erkannte 1826 als erste Stadt weltweit die neuen lateinamerikanischen Staaten und damit auch Kolumbien als frei und unabhängig an.

100 Jahre später schenkten diese Staaten Hamburg zum Dank eine bronzene Büste des Freiheitskämpfers Bolivar, die bis heute im Hamburger Rathaus steht und von allen Gästen der Stadt als Zeichen der historischen Verbundenheit zwischen Hamburg und Lateinamerika zu sehen ist.

Bis heute sind die Beziehungen zwischen unseren Ländern von Freundschaft und gegenseitigem Verständnis geprägt. Auch das feiern wir heute Abend.

Kolumbien hat noch einen schwierigen Weg vor sich, um einen dauerhaften Frieden im Land zu erringen.

Das Land hat über eine Million Flüchtlinge aus Venezuela aufgenommen und muss sich wie alle anderen Länder auf der Welt um seine wirtschaftliche Entwicklung und eine Energieversorgung kümmern, die den Wohlstand befördert und mit dem Klimaschutz im Einklang steht.

Hamburg, die Lateinamerikanischen Konsulate, die EU-Lateinamerika/Karibik-Stiftung und das Europäischen Zentrum für Lateinamerika fördern und beleben die vielfältigen Beziehungen zwischen unserer Stadt und Lateinamerika, auch zu Kolumbien. Dafür gibt es viele Beispiele

Über 200 Hamburger Unternehmen treiben Handel (zum Beispiel Kaffee und Südfrüchte) mit Kolumbien, 60 von ihnen haben dort eine permanente Präsenz.

Auch in der Wissenschaft bestehen enge Kooperationen:

  • Das German Institute for Global and Area Studies (GIGA) und die Universidad de los Andes in Bogotá arbeiten in der Friedensforschung zusammen.
  • Die Universität in Bogota kooperiert auch mit dem DESY bei der Entwicklung spezifischer Detektoren für die Spektroskopie.
  • Unser Universitätsklinikum Eppendorf und die Universidad de Antioquia in Medellin forschen gemeinsam in den Neurowissenschaften.
  • Und die rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Hamburg befasst sich zusammen mit der Universidad Externado de Colombia und der Universidad Catolica de Colombia (beide Bogotá) mit der Geschichte des internationalen Rechts.

Mit dem Lateinamerika-Verein haben unsere Unternehmen einen wichtigen Ansprechpartner. Der Verband verschafft den Firmen Zugang zu den lateinamerikanischen Märkten und hilft ihnen, sich auf die jeweiligen Gepflogenheiten einzustellen.

Er organisiert auch den Lateinamerika-Tag in Hamburg, das größte deutsch-lateinamerikanische Wirtschaftstreffen.

Die EU-LAC Stiftung ist federführend beim jährlichen Lateinamerika-Karibik Herbst, der uns die Kultur, Musik, Kunst und Lebensart Lateinamerikas nahebringt.

Kolumbien hat sich in diesem Jahr mit einer Reihe von Veranstaltungen an dem Festival beteiligt, die zum Teil auch von Ihrer Botschaft, sehr geehrter Herr Botschafter Knudsen, organisiert worden sind.

Meine Damen und Herren,

um es kurz zu machen: Hamburg ist das deutsche Kompetenzzentrum für Lateinamerika.

Ich danke Ihnen sehr dafür, dass Sie sich für die vielfältigen und lebendigen Beziehungen zwischen Hamburg und Kolumbien einsetzen.

Und ich gratuliere herzlich zum 200. Unabhängigkeitstag der Republik Kolumbien.

Alles Gute für die Zukunft!

Vielen Dank.